Unser gemeinsames Ziel sind echte Tarifverträge – ohne wenn und aber!
Die Diakonie ist einer der größten Anbieter im Sozial- und Gesundheitswesen in Deutschland. Ihre Arbeit finanziert sich weitgehend über Mittel der öffentlichen Hand und der Sozial- und Pflegekassen.
Die Kolleginnen und Kollegen in unseren diakonischen Einrichtungen arbeiten jedoch lokal und regional zu sehr unterschiedlichen und unübersichtlichen Bedingungen. Ein Teil arbeitet auf der Grundlage (bzw. deren Abwandlungen) von Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie Deutschland (AVR-DD). In weiten Teilen der Diakonie Württemberg und in NRW, findet durch die 1:1 Übernahme des TV ÖD faktisch die Lohnfindung außerhalb der Diakonie statt. Die Kolleginnen und Kollegen in der Diakonie Niedersachsen haben nach der Weigerung den „3.Weg“ weiter zu stützen, die gewerkschaftliche Option gewählt. Ebenso weisen die Entwicklungen in Baden, Hessen, Hamburg, Mitteldeutschland und Schleswig-Holstein darauf hin, dass die Akzeptanz des „3. Wegs“ bei den diakonisch Beschäftigten dramatisch gesunken ist. Fakt sind dennoch viele regionale Regelungen, die das arbeitsrechtliche Bild in diakonischen Betrieben, zu einem völlig unübersichtlichen und mäandernden Flickenteppich ausgestalten. Dazu kommt, dass befristete und Teilzeit-Arbeitsverhältnisse, Arbeitsverdichtung und Lohnkürzungen mittlerweile üblich sind. Darüber hinaus sind Ausgliederungen, Leiharbeit und Werkverträge mittlerweile „normale“ Instrumente diakonischer Betriebskultur. Die Leitungen der Einrichtungen bestimmen immer noch häufig einseitig, welches Arbeitsrecht anzuwenden ist. Der Tarifdschungel gestaltet sich dementsprechend immer unübersichtlicher. Angesichts dessen, findet es die Bundeskonferenz befremdlich, dass es bei einem der größten Arbeitgeber in Deutschland, noch dazu weitestgehend öffentlich finanziert, kein einordnungsbares, stabiles Datenmaterial zu den jeweiligen Entlohnungssystemen vorliegt.
Auch deshalb sahen sich die Mitglieder der Bundeskonferenz aufgefordert, sich jüngst an einer entsprechenden eigenen Umfrage zu beteiligen. Das Ergebnis dazu liegt nun hier vor und ordnet die derzeitigen Entlohnungssysteme den jeweiligen Diakonischen Werken bzw. den betreffenden Beschäftigten zu.
Die Ergebnisse dieser Umfrage vom September 2015 der Mitglieder und Gäste der Bundeskonferenz gibt es hier zum Download